Waldemar oh Waldemar

Waldemar ist der angesagteste Königsname im dänischen Mittelalter. Es gab gleich mehrere Waldemars, die der dänischen Geschichte ihren Stempel aufgedrückt haben. Am Markentesten manifestiert sich dies wohl in Vordingborg. Hier haben die Waldemars eine beachtliche Burg errichtet, von der aus man den Grønsund und damit eine wichgtige Handelsrute des Mittelalters beherrschen konnte.

Die Hanse hatte hier so ihre Not, da sich die dänischen Könige dieser deutschen Union nicht anschließen wollten und dies auch mehr als deutlich machten.

Auf dem Bild sieht auf der Turmspitze eine fette goldene Gans, die Waldemar zum Spott über die Hanse dort hat anbringen lassen.

Tja die Dänen sind eben ein eher zurückhaltendes Völkchen, wenn es um wirtschaftliche Unionen geht. Besonders nach dem Desaster der letzten Währungsunion, sind die Dänen wohl besonders skeptisch, wenn sie mit anderen in eine Badewanne steigen sollen.

Wir wollen den Turm noch besteigen aber derzeit bindet der Wind nicht nur das Boot im Hafen sondern hält uns auch vom Besteigen des Turms ab. Es ist einfach ein widerliches stürmisches Wetter mit Regen und Strumböen.

Wir bleiben dran.

Coronaferien

Nach dem Grønsund haben wir in der Marina von Stubbenkøping festgemacht. Dieser Ort ist zwar der zweitgrößte Ort nach Nykøpping auf der Insel Falster, dennoch ist er kaum der Rede Wert.

Beeindruckend finde ich aber die Tatsache, dass Corona in Dänemark faktisch nicht stattfindet. Man sieht zwar an den Geschäften, von denen es im Ort nur 3 gibt, Hinweise, dass man Abstand halten soll und dass die Anzahl an Personen in dem einen oder anderen Lokal auf x Personen begrenzt ist, aber sonst bemerkt am nichts.

Man findet hier und da Desinfektionsmittel an den Eingängen von Geschäften oder irgendwo im Raum. Wenn man jedoch genau hinschaut, dann wird schnell klar, dass Corona in Dänemark eine bakterielle Schmierinfektion ist. Zumindest die Desinfektionsmittel haben dazu passend eher die Qualität einer Handpflege als einer viruziden Desinfektion. Bei soviel Normalität im täglichen Leben möchte ich garnicht daran denken, dass wir irgendwann wieder nach Deutschland zurück müssen.

Wir sind jetzt aber in Dänemark angekommen und das ist gut so!

Endlich in Dänemark

Nach einem frühen Start um 04:30 sind wir mit den ersten Sonnenstrahlen nach Dänemark aufgebrochen. Über den Tag war das Wetter echt bescheiden und hatte mit Sommer nichts gemeinsam. Dafür gab es auf dem Funk eine schöne Geschichte aus dem Leben.

Eine Segelyacht meldete einen Maschinenschaden bei Lyngby-Radio. Als die von ihm eine Telefonnummer haben wollten, kannte er seine eigene Nummer nicht und wollte sich selbst telefonisch melden. Dies tat er offensichtlich nicht. Als Lyngby-Radio über Funk nachfragte meldete er sich erst bei der dritten Anfrage. Lyngby-Radio hatte seine Handynummer wohl aus der Anmeldung der Seefunkstelle ermittelt und ihn bereits 10x versucht zu erreichen. Der aufgelöste Skipper sagte daraufhin, dass dies die Nummer seiner Frau sei und deren Telefon sei gerade nicht zu finden. Lyngby-Radio zweifelte bereits an seinem Hilfsbedarf. Nach einigem weiteren Hin und Her auf Kanal 16, wurde er am Ende aber doch noch von einem Schlepper in den Hafen Klintholm gezogen.

Was lernen wir daraus? UKW-Funk ist nur noch nützlich, um im küstennahen Bereich die Handynummern auszutauschen. Die sollte man aber immer zur Hand haben.

Nebenbei bemerkt ist die Funkabdeckung auf dem Wasser in Dänemark und Schweden deutlich besser als in Deutschland.

Wir haben auf jeden Fall einen wunderschönen Ankerplatz im Grønsund gefunden und können bei klarem Wasser das Seegras am Boden sehen. Das wir sicher Spaß machen den Anker auf diesem Salat heraus zu ziehen. Aber der Sonnenuntergang entschädigt dies alles schon vorab.

Am Strand von Hiddensee

… vor Anker

Der Ostwind, der Ostwind mein Mantra der letzten 3 Tage ist in Sicht. Dieser Wind ist alles entscheidend und da darf auch nichts anbrennen. Einzig und allein darum drehen sich die Gedanken des Skippers. Alle Nachbaryachten werden in diese Gedanken und damit verbundenen strategischen Überlegungen mit einbezogen, ob sie wollen oder nicht.

Am Ende steht fest, um den Ostwind optimal zu nutzen muss die Ausgangsposition optimal sein. Dazu ist es fast zwingend, dass sich Schiff und Crew bei Einsetzen des Windes an einer optimalen Position befinden. Dies ist fraglos direkt am West-Strand von Hiddensee gegeben. Laut Hafenmeister in Kloster ist das Ankern vor dem Strand an der Westküste nahezu überall erlaubt. Na dann …

Am Nachmittag werden die Leinen losgeworfen um mit dem restlichen schwachen Südwind die ideale Startposition vor der Westküste zu erreichen. Am Ende können wir den Leute im Wasser fast die Hand reichen, aber wir bleiben laut GPS exakt außerhalb der Sperrzone am Strand. Alles Perfekt!

Jetzt kann er kommen! Der Ostwind!

Mit 6 Beaufort in Richtung Hiddensee

Nachdem der erste Tag mit recht bescheidenem Wind begonnen hat, kam es am Ende zu einem wahren Stakkato an Böen. Eigentlich waren es auch jetzt auch keine Böen mehr sondern schon beständiger Wind mit 6 Beaufort. Aber es war ein cooler Ritt durch die falschen Wellen des Boddens zwischen Rügen und Hiddensee.

Meinen Sehnsuchtsort Kloster haben wir schadlos erreicht, nur das dort wie üblich um diese Zeit kein einziger Liegeplatz mehr frei war. So sind wir jetzt an einer netten Potsdamer Motoryacht ins Päckchen gegangen. Ein netter Plausch am Abend über Wind, Wetter und die nächsten Ziele eingeschlossen. 😉

Start 2020

Nachdem die Saison spät gestartet ist und ich über die Winterpause wieder einige neue Spielzeuge eingebaut habe, geht es jetzt in den Praxistest. Wir starten unsere diesjährige große Reise. Die ist zwar mit 3 Wochen länger als im letzten Jahr aber nicht zu vergleichen mit den 6 Wochen der früheren Jahre.

Vom Winde verweht wurde Dänemark im letzten Jahr, jetzt aber steht für Sonnabend die Windprognose auf Ost und diese Gelegenheit wird uns hoffentlich nach Dänemark bringen. Ich schaue manisch alle paar Stunden auf die Wetterprognose, damit sich die Vorhersage auch ja nicht ändert.

Auf den Spuren des Ministerrats der DDR

… ankern wir heute in der Bucht der Insel Vilm, der ehemaligen Ferieninsel der DDR-Führung. Otto Grotewohl soll die Insel als Ferienparadies entdeckt haben.

Im Grunde ist es ja eine verspätete Feier der Sommersonnenwende. Denn gestern war das Wetter so mies, dass selbst unser Nachbar Jens im Hafen geblieben ist und das will etwas heißen. Wind kann ihn nicht schrecken, da fährt er raus, wenn andere abwettern. Aber bei Regen, da hört der Spaß auf.

Nach einem ordentlichen Ritt über die Wellen des Greifswalder Boddens mit einer kompletten Wellendusche inklusive, haben wir es nach Vilm geschafft. Pünktlich zum Sonnenuntergang und mit fast 24 Stunden Verspätung konnten wir den Sommer angemessen begrüßen.

Leider darf man Vilm nicht auf eigene Faust betreten und erkunden, so ankern wir nur kurz vor der roten Sperrzone. Wir können die Vögel aus dem Wald der Insel aber sehr gut hören und auch die Schwäne am Strand sind recht gut zu sehen.

Wir müssen am Montag leider wieder zurück, da er nur die Sicherheitsoption für eben diesen schweren und verspäteten Termin Start des Sommers ist.

Update – Mitternachtshimmel

Abendhimmel um 23:50

Hiddensee so idyllisch wie nie zuvor

An Orten wie Hiddensee denkt man (also ich), dass dort die Welt später untergeht als überall sonst. Die Corona-Welle schwappte aber leider auch an den Strand von Hiddensee. In der Marina müssen Boote jetzt eine ganze Box Abstand einhalten. Den Sinn muss man nicht verstehen.

Das Gute daran ist, dass damit alles noch ruhiger und idyllischer wird.

Wir haben gegen 14:00 festgemacht. Seit dem beobachte ist, dass Willys Fischkutter stärker frequentiert wird als im Hochsommer. Vermutlich haben alle Restaurants geschlossen, so dass der Geheimtipp und Treffpunkt der Ureinwohner jetzt zum Magneten der spärlichen Touristenschar wird.

Da müssen wir uns auch umgehend um unser Abendessen kümmern.

Corona-Marina Kloster auf Hiddensee

Ein perfekter erster Segeltag 2020 geht zu Ende

Im Gegensatz zu Wohnmobilen können Boote außerhalb das Fahrwassers überall den Anker fallen lassen wo es dem Skipper gefällt.

Wir haben uns heute passend zum fehlenden Wind an den Ufern auf der Lee-Seite der Halbinsel Drigge vor Anker gelegt und den Sonnenuntergang eingeatmet.

Schöner kann das Pfingstwochenende kaum zu Ende gehen.

Rügen ist geschlossen

Den Skipper freut es. Endlich mal kein Stress mit den Fähren von und nach Rügen, welche die Einfahrt in den Strelasund kreuzen.

Die Glewitz-Fähre hat den Betrieb eingestellt. Für Urlauber, welche gern nach Rügen möchten, ist dies natürlich nicht so schön. Allerdings hatte ich bisher auch immer den Eindruck, dass diese Fährverbindung eher ein Geheimtipp der Einheimischen ist.

Wenn es nach Hiddensee auch keine Fährverbindung geben sollte, dann werden es sicher sehr ruhige Tage auf der Insel werden.